Beiträge für die PKV sollen nach der Wahl
steigen
Für Privatpatienten sieht die Zukunft eher nicht
sehr rosig aus. Bereits im letzten Jahr mussten sie
Tariferhöhungen in nicht unerheblicher
Größenordnung hinnehmen. Nun möchte die
Politik den Wechsel von der Privaten Krankenversicherung in
die Gesetzliche Krankenversicherung erleichtern und plant
weitere Schlupflöcher für die Rückkehr in die
Gesetzliche Krankenversicherung. Für diejenigen
Privatpatienten, die in der PKV verbleiben, würde dies
unangenehme Folgen mit sich bringen.
Im Vorteil: Die Rentner
Für Rentner ist es einfacher, von der Privaten
Krankenversicherung zurück in die Gesetzliche
Krankenversicherung zu wechseln. Sie haben seit August mehr
Wahlrechte bezüglich ihrer Krankenversicherung. Vor
allem diejenigen mit vielen Kindern haben es leichter, in
die GKV zu wechseln. Nach der seit August geltenden Regelung
darf ein Rentner in die GKV eintreten, wenn er in der
zweiten Hälfte seines Berufslebens zu 90 Prozent der
Zeit Mitglied einer Krankenkasse war. Der Knüller ist,
dass für jedes Kind, Stiefkind oder Pflegekind von der
Sozialversicherung in Zukunft drei Jahre Mitgliedschaft
angerechnet werden. Dies bedeutet, dass eventuell Rentner in
die GKV zurückwechseln können, weil sie durch die
Anrechnung der Jahre wieder versicherungspflichtig werden.
Für den Rentner ist das natürlich ein Vorteil und
eine Erleichterung, weil sie oft hohe Beiträge zur PKV
zahlen müssten. Nachteil für die, die in der PKV
bleiben: Wenn Rentner nun in großer Anzahl in die GKV
wechseln, bleiben nur noch wenige zurück, die
Beiträge einzahlen und im Verhältnis dazu zu
viele, die Leistungen einfordern. Im Ergebnis bedeute dies:
Steigende Beiträge.
Im Vorteil: Beamte in Hamburg
Hamburg setzt Zeichen und spart dabei. Denn künftig
soll es Beamten ermöglicht werden, zwischen
PKV und GKV zu wählen. Andere Bundesländer
denken ebenfalls über diese Art von Sparmaßnahmen
nach. Denn die Länder könnten hohe Kosten für
die Beihilfe sparen. Bislang beteiligen sich die Länder
nämlich durch die an Arztrechnungen von Beamten. Jedoch
ist dieses Modell aktuell für Beamte nicht sehr
attraktiv. In der PKV müssen sie nur 50 Prozent ihrer
Arzt- und Rezeptkosten versichern. Dafür bezahlen sie
deutlich weniger als sie es müssten, wenn der Satz der
Gesetzlichen Krankenversicherung auf das Beamtengehalt
berechnet würde. Hinzu kommt, dass die Länder
derzeit keinen Arbeitgeberanteil der GKV dazu zahlen.
Würde das Szenario eintreten, dass nun scharenweise
Beamte die PKV verlassen und weniger junge Beamte eintreten,
bedeute dies auch hier. Steigende Beiträge.
Die Pläne der großen Parteien
Inzwischen haben auch die großen Parteien
Pläne zur Reform der PKV, wenn auch in wenig konkreter
Form, vorgelegt. Die SPD würde die PKV abschaffen,
plant dafür eine Bürgerversicherung vor. Für
einen erleichterten Wechsel zwischen PKV und GKV setzten
sich die Grünen ein. Bei der CDU plant man nur kleinere
Gesetzesänderungen. Die CDU-Gesundheitssprecherin sagte
dazu, dass es nicht gut wäre, hier noch stärker
einzugreifen. Ebenfalls für eine Reform ist die
FDP.
Grundsätzlich muss gesagt werden: Würde der
Wechsel von PKV in die GKV einfacher werden, trifft dies vor
allem diejenigen, nicht-wechselfähigen PKV-Kunden.
(dt)